Wetterrisiken bei Events

Wetterrisiken bei Events 19.10.2014

Der griechische Philosoph Thales von Milet soll als Zuseher der Spiele in Olympia einen Sonnenstich erlitten haben und daran gestorben sein.

 

Ein Sonnenstich ist heutzutage kein Risiko mehr, das einen Veranstalter bekümmern wird. Ohne Zweifel aber ist das Wetter entscheidend, wenn es um den Erfolg von Freiluftveranstaltungen geht. Ob es in Strömen regnet oder die Sonne scheint, ist ein Unterschied ums Ganze. Insbesondere dann, wenn keine Ausweichmöglichkeiten in überdachte Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.

 

Das Wetter – vor allem Sturm und Gewitter - hat außerdem eine hohe Relevanz für die Sicherheit der Veranstaltungsteilnehmer. Stürme können z.B. fliegende Bauten und Bühnenaufbauten zerstören oder Äste von Bäumen abbrechen. Wenn dergleichen durch die Luft geschleudert wird, besteht Lebensgefahr. Bei anmeldepflichtigen Veranstaltungen schreibt daher die Behörde meistens konkrete Auflagen vor. Podien und Stände müssen dann z.B. eine Standfestigkeit bis zu Windgeschwindigkeiten von 80 km/h aufweisen u.ä. Die Standfestigkeit muss in der Regel von einem befugten Ziviltechniker gutachterlich bestätigt werden, wobei das Gutachten auf Verlangen der Behörde vorzulegen ist. Auch Sturmprognosen werden häufig vorgeschrieben und sind gleichermaßen vorzuzeigen.

 

Unabhängig von Behörden sind Wetterrisiken prinzipiell immer ins Kalkül zu ziehen, da dies zu den Verkehrssicherungspflichten von Veranstaltern gehört. Es empfiehlt sich daher auch bei größeren privaten Veranstaltungen, Unwetterwarnungen zu beachten. Als Veranstalter kann man zwar nicht für die Unwägbarkeiten des Wetters verantwortlich gemacht werden, sehr wohl aber für unterlassene Maßnahmen zum Schutz der Teilnehmer gegen vorhersehbare Unwetter. Eine solche Maßnahme kann übrigens auch der Abbruch der Veranstaltung sein, wenn Gefahr in Verzug besteht.

Wetterprognosen sollten daher bei jedem halbwegs professionell organisierten Event eine Selbstverständlichkeit sein. Das Kostenargument ist zu vernachlässigen, da die führenden Wetterdienste in Österreich – Ubimet und ZAMG - auch für kleine Budgets passende Leistungen anbieten. Diese reichen von einfachen Standardauskünften über individuelle Pakete bis hin zu eigenen Meteorologen, die für Großveranstaltungen abgestellt werden und vor Ort präsent sind.

 Im Übrigen spielen Wetterrisiken auch im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung für die Arbeitssicherheit eine Rolle. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass für Dienstnehmer des Veranstalters zusätzlich die UV-Belastung zu beachten ist, wenn längere Zeit in der Sonne gearbeitet wird. 

 Womit wir doch wieder beim Sonnenstich wären....