Nachlese: Fachkonferenzen „Veranstaltungssicherheit“

Nachlese: Fachkonferenzen „Veranstaltungssicherheit“ 21.10.2013

Letzte Woche fanden zum ersten Mal hochkarätige Fachtagungen zum Thema „Veranstaltungssicherheit“ in Österreich statt. Ein Beweis für die immer größere Bedeutung von Sicherheitsaspekten bei der Planung und Durchführung von Events.

Event- Security 2013, am 17.Oktober in Salzburg

Die gut besuchte Fachtagung widmete sich folgenden Schwerpunktthemen:

  • Nordrhein-Westfälische Initiativen zur Erhöhung der Sicherheit von   Großveranstaltungen im Freien
  • Praxis der Gefährdungsbeurteilung von Veranstaltungen
  • Anwendung der Musterversammlungsstättenverordnung in Deutschland
  • Veranstaltungssicherheit aus oberösterreichischer Behördensicht
  • Security-Dienstleistungen mit Fokus auf Fußballstadien

Das Programm war durch die Auswahl der Referenten eher bundesdeutsch geprägt. Weshalb gerade Nordrhein-Westfalen beispielgebend war, ist jedoch kein Zufall. In diesem Bundesland liegt Duisburg, das im Jahre 2010 Schauplatz einer der größten Katastrophen bei Veranstaltungen war. Nicht zuletzt durch starke landespolitische Unterstützung wurde daher Nordrhein-Westfalen zum Ausgangspunkt einer ganzen Reihe von einschlägigen Initiativen. Neben dem vorgestellten Orientierungsrahmen des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW zur Planung von Großveranstaltungen wäre in diesem Zusammenhang z.B. auch das über die Bergische Universität Wuppertal koordinierte Projekt BaSiGo zu erwähnen.

Trotz mancher Unterschiede im Detail ist der Blick über die jeweiligen Grenzen sowohl für deutsche als auch für österreichische Akteure der Veranstaltungsbranche überaus hilfreich, will man nicht überall das Rad neu erfinden.


Symposium Veranstaltungssicherheit, am 18.Oktober in Wien

Dieses Symposion wurde von der Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe der Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit dem Roten Kreuz veranstaltet. Zielpublikum waren die Fachgruppenmitglieder, die auch sehr zahlreich erschienen sind. Beabsichtigt wurde primär die Sensibilisierung und Professionalisierung der Veranstaltungsagenturen sowie der Betreiber von Veranstaltungsstätten.

Schwerpunktthemen waren

  • Dienstleistungspalette des Roten Kreuz zur Veranstaltungssicherheit 
  • Darstellung der dt. MusterversammlungsstättenVO samt Parallelen und Unterschieden zum österr. Veranstaltungs(stätten)recht
  • Aktuelles zur behördlichen Beurteilung der Veranstaltungssicherheit

Im Anschluss gab es 3 separate Arbeitskreise zur Sicherheit von Kleinveranstaltungen, der Sicherheit bei Großevents und der Terrorismus-Abwehr bei Veranstaltungen. Hier konnten sich die Teilnehmer in kleinerem Rahmen intensiver und aktiv mitarbeitend mit den Themen beschäftigen.

Bei der gemeinsamen Schlussrunde war man sich weitgehend einig, dass die teilweise stark voneinander abweichende Rechtslage sowie unterschiedliche Amtsauffassungen bei Veranstaltungsangelegenheiten zwischen den einzelnen österr. Bundesländern ein großes Hindernis für die Erarbeitung von allgemein gültigen Sicherheitsstandards darstellen.
Nichtsdestotrotz verstand sich das Symposion als Auftaktveranstaltung für eine Reihe weiterer Workshops zu Einzelaspekten der Veranstaltungssicherheit, die wieder gemeinsam mit dem Roten Kreuz abgehalten werden.

Persönliches Fazit:
Qualitativ hochwertige Fachtagungen dieser Art bewirken zwangsläufig eine Sensibilisierung und eine Kompetenzsteigerung bei den Teilnehmern. In Verbindung mit dem bereits jetzt festzustellenden hohen Niveau bei der Gefahrenbeurteilung von Großveranstaltungen durch Spezialisten wird dadurch eine generelle Anhebung des Sicherheitsbewusstseins bei Akteuren der Veranstaltungsbranche die Folge sein. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Sicherheitsstandards und die anzuwendende Sorgfalt bei zukünftigen Veranstaltungsplanungen. Um es auf den Punkt zu bringen: die Latte liegt deutlich höher !